Change Management – 6 Fragen für Ihren Veränderungs-Prozess

Digitalisierung verschiebt operative Grenzen und nimmt damit Einfluss auf alle Bereiche der Unternehmensstrategie. Um erfolgreich zu bleiben, muss die Fähigkeit besitzen (oder entwickeln), Veränderungen agil und dynamisch voranzutreiben – strategisches Change Management unterstützt Sie dabei.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen 6 zentrale Fragen vorstellen, die Ihnen dabei helfen, Themen in Ihrem Unternehmen zu identifizieren, die einen Veränderungsprozess benötigen:

  • Wie kommunizieren wir mit KundInnen?
  • Wie betrachten wir die Wettbewerbssituation?
  • Wie gehen wir mit Innovationen um?
  • Wie verarbeiten wir Daten?
  • Wie passen wir unsere Wertschöpfungsprozesse an?
  • Wie werden wir künftig arbeiten?

Was ist wichtig im Change Management? 6 Impulse für den Veränderungsprozess

1. Wie kommunizieren wir mit unseren KundInnen?

Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens entsteht nicht mehr auf Basis von Massenproduktion, sondern unter Berücksichtigung folgender Frage: Was ist der Kundenwert unseres Produktes bzw. unserer Dienstleistung? Aus diesem Grund kann man bisherige Wertschöpfungsprozesse nicht auf eine Massenproduktion ausrichten. KundInnen verstehen sich immer mehr als Netzwerk, das eine bidirektionale Kommunikation einfordert. Daher wirken Werbebotschaften zur Kaufüberzeugung nicht mehr. Im strategischen Change Management wird ermittelt, wie sich der Umgang mit Kunden verändern soll. Ein sinnstiftendes Kundenerlebnis ist wichtiger als Preis und Produkt. Fragen Sie sich deshalb: Wie gut gelingt es uns, unseren KundInnen online, persönlich oder remote ein positives emotionales Kundenerlebnis zu ermöglichen?

Tipp: Mehr zum Thema Customer Centricity lesen Sie in diesem Beitrag.

2. Wie betrachten wir die Wettbewerbssituation?

Im Umgang mit dem Wettbewerb gilt es nicht nur Branchenkonkurrenz zu betrachten, sondern auch branchenfremde Unternehmen. Unternehmen, denen es gelingt, in maßgeblichen Bereichen mit Wettbewerbern zu kooperieren, schaffen neue, nachhaltige Lösungen in einem disruptiven Umfeld. Im strategischen Change Management erarbeiten wir Ideen, um die Community zu stärken – z.B. durch Plattformen, auf denen Werte ausgetauscht werden können. Key Assets verschieben sich damit auch auf das Umfeld des eigenen Unternehmens.

3. Wie verarbeiten wir Daten?

Daten werden immer mehr zum immateriellen Vermögenswert für Unternehmen. Dabei wächst die Bedeutung von unstrukturierten Daten. Diese werden mittels digitalen Helfern miteinander zu Informationen verbunden. Da Menschen im Umgang mit ihren persönlichen Daten zunehmend kritischer werden, müssen Unternehmen ihren KundInnen ein Gefühl der Sicherheit im Umgang mit Datenschutz vermitteln und einen erkennbaren Nutzen durch Personalisierung schaffen.

4. Wie gehen wir mit Innovationen um?

Es geht immer darum, das „richtige“ Problem zu identifizieren. Folgende Fragen unterstützen Sie dabei:

  • Wie werden Entscheidungen über innovative Lösungen getroffen: Auf Grundlage bisheriger Erfahrungen des Managements und intuitiver Ansätze oder aufgrund von Tests und Validierung?
  • Wer und wie oft wird getestet?
  • Besteht die interne Hypothese darin, nur „fertige Produkte“ zu testen oder gelingt eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Marktanforderungen /-erwartungen?
  • Worin besteht der echte Mehrwert in unserem Angebot, welche werden nur gern gesehen, welche werden von den KundInnen erwartet?

5. Wie passen wir unsere Wertschöpfungsprozesse an?

Suchen Sie noch immer nach dem Werteversprechen der Branche oder suchen Sie bereits nach Gelegenheiten neue Kundenwerte bereitzustellen? Stellen Sie Ihre KundInnen bereits in den Mittelpunkt Ihres Unternehmens oder stehen sie noch am Ende der Wertschöpfungskette? Wertschöpfungsketten müssen neu designed werden und zwar gemeinsam mit flexibleren Organisationsstrukturen. Welche sozialen und strukturellen Förder- und Hindernisse erschweren die agile Gestaltung von Organisationsstrukturen?

6. Wie werden wir künftig arbeiten?

Vor welchen Herausforderungen stehen wir, um die Zugehörigkeit der Mitarbeitenden an das Unternehmen zu stärken, flexible Arbeitsumgebungen zu schaffen und die Balance zwischen Home Office und Büro zu bewerkstelligen? Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitenden ist ein großer Einflussfaktor, wenn es um die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens geht. Wie gut gelingt es darüber hinaus ethische Standards zu entwickeln und diese auch einzuhalten. Wie gut halten wir letztlich Wort? Wie gut fördern wir Autonomie, Können und Sinn?

Neugierig geworden? Dann stöbern Sie doch im aktuellen Digitale Transformation: das Playbook,

Fazit: Change Management erfordert immer auch Empowerment

Egal vor welcher Herausforderung Sie stehen, strategisches Change Management wird davon abhängen, wie gut es gelingt, eine Kultur des Empowerments zu schaffen – für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen. In vielen Unternehmen fühlen sich diese mittlerweile bereits „ausgechanged“. Echtes Empowerment bedeutet eine Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, eine offene Fehlerkultur, Gerechtigkeitskultur und die Förderung von Diversität und Vielfalt. Welche artifiziellen, verbalen und interaktionalen Symbole sind in Ihrem Unternehmen erkennbar? Was findet gemeinsam, was getrennt statt? Wird über Sekretariate oder direkt kommuniziert? Was zeichnet jemanden aus, der das Sagen hat? Nachdem Sie sich darüber ein Bild gemacht haben, versuchen Sie Empowerment als Wert für die neue Arbeitskultur zu etablieren (experimentieren Sie z.B. mit internen Fuck up Nights – diese können auch online stattfinden). Menschen ändern bzw. erweitern ihre Haltung und ihre Glaubenssätze durch neue Erfahrungen.

Für Unternehmen bedeutet dies, Rahmen und Formate zu schaffen, in denen neue Erfahrungen möglich sind. Unter dem Begriff Workplace Learning wird der Rahmen für selbstorganisierte Lernprozesse gestaltet. Darunter werden Lernprozesse verstanden, welche es den Mitarbeitenden ermöglichen, in realen Entscheidungssituationen in ihrem Arbeitsprozess oder in Projekten, Widersprüche, Konflikte oder Verunsicherungen schöpferisch verarbeiten und so zu neuen Emotionen und Motivationen zu gelangen. Workplace Learning verbindet Co-Coaching, Microlearning, Social Online Sessions, Communities of Practice etc. zu einer agilen Lernumgebung für den Mitarbeitenden und seine individuellen Lernziele.

Empowerment unter dem Gesichtspunkt des New Normal im Arbeitsleben  gibt uns einen weiten Spielraum, die Kommunikation im Unternehmen neu auszurichten.

Als Unternehmensberaterin und Change-Management-Expertin in Wien begleite ich Unternehmen durch Change Projekte. Lernen Sie meine Arbeit anhand von Kundenstimmen und ausgewählten Referenzprojekten kennen oder vereinbaren Sie eine kostenlose Erstberatung.  

Ihre Mag. Anneliese Breitner, PhD, AnneBreitner GmbH

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